Hallo Firsties,
ich habe Baunummer 156 ganz neu und war am WE zum ersten Probeschlag auf dem Wasser.
Nach Ausstattung und Anleitung scheint das Rigg nahezu ohne jegliche Vorspannung zu fahren zu sein. Boote ähnlicher Größe, die näher kenne, (420, 470, 505) werden alle mit erheblicher Riggspannung gefahren.
Hat man als Yachtbauer bei seascape da nicht dran gedacht? Ist das bei dieser Art Ring nicht notwendig, Spannung auf dem Ring zu haben? Hielte das der Rumpf überhaupt aus?
Über Deine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema würde ich mich freuen.
Viele Grüße,
Karl
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Hallo Karl,
ja prima. Sieht doch gut aus.
Schön, dass dir meine Idee gefallen hat.
Viele Grüße
Andy
Hallo Andy,
nochmals vielen Dank für die Vorlage. Ich habe Deine Idee jetzt bei mir umgesetzt. Hier das Ergebnis in Bildern.
1. Das Teil.
Sieht ein wenig verschwurbelt aus, wie ich finde. Tut was es soll
2. Spannung erzeugen
Hierzu verbinde ich das Fockfall über eine Talje mit dem Rammsporn.
3. Spannung fixieren
4. Voilà
Viele Grüße,
Karl
Hallo Karl,
was der Verkäufer (Tim Femerling?) Dir gesagt hat, steht ja auch so im Handbuch der F14 auf Seite 30, Bild 23 - 25.
Ist ja soweit auch alles in Ordnung und durch die "kleine Talje" bekommst du auch die nötige Spannung aufs Rigg.
Seascape wird sich dabei schon etwas gedacht haben. 😉
Mich störten aber folgende Dinge daran.
beim Lasching setzen ging mir etwas von meiner erzeugten Spannung verloren.
Die Dynema-Leine wird im Augterminal des Vorstag ziemlich beansprucht. (Biege-Radius) Angst, dass die Leine dort brechen könnte.
Lasching und halbe Schläge könnten sich so fest ziehen, dass sie sich nicht mehr lösen lassen.
und das hat mich am meisten gestört, das ganze Wooling am Fockroller (Seite 41 - Bild 63 und Seite 46 - Bild 83/88) 🙄
Ich denke, ich habe für mich die einfachste Lösung gefunden. Ich kann über die Trapezklemme der Fock (eine schon vorhandene Talje) das Rigg gut vorspannen und brauche nur einen Splintbolzen im Lochblech einstecken. Ich kann mich mit dem Lochblech auch auf verschiedene Windstärken anpassen. Nach dem Segeln, kann ich das Rigg genauso schnelle wieder entlasten wenn das Boot nicht genutzt wird. Hinzu kommt, dass das Vorstag ein keiner Leine mehr hängt und das ich das ganze Wooing aufgeräumt habe. Die Fock wird sauber hinter dem Vorstag geführt und die Trapezklemme verschwindet im Reißverschluss der Fock.
Genauso habe ich auch das Wooling mit dem Fockfall beseitigt. Mein Fockfall ist jetzt 2-teilig. Aber das ist ein anderes Thema. 😉
Bin "gespannnt" wie Du es für dich lösen wirst.
Viele Grüße
Andy
Moin Andy,
ich habe jetzt noch einmal mit dem Verkäufer telefoniert.
Er selbst segelt die First 14 auch und spannt das Rigg über die Dyneema-Leine zwischen Vorstag und Fockroller. Dabei fädelt er die Leine zweimal durch, so dass eine kleine Talje zum Spannen des Stags entsteht. Da hängt er sich dann ordentlich 'rein und erzeugt damit Riggspannung, die er für zufriedenstellend hält. Damit könne man dem Rumpf keinen Schaden zufügen.
Ich halte das für ganz vernünftig. Allerdings finde ich die handmade Talje deshalb unhandlich, weil sich die Parten gegenseitig bekneifen und weil man das Ende mit halben Schlägen belegen muss. Daher werde ich mir mal was mit Rollen und Klemme ausdenken, was in den Schlauch der Fock hineinpasst. Das hinter der Klemme heraushängende lose Ende kommt dann auch in den Schlauch und stört nicht beim Fockrollen.
Sollte ich eine passable Lösung zustande bringen, zeige ich die hier natürlich vor.
Viele Grüße,
Karl
Hallo Karl,
wenn Du wegen diesen Spanner, die Wanten tiefer einhängen musst, dann bedenke, dass du dann einen größeren Mastfall nach achtern hast. Ich weiß nicht, wie sich das bei der F14 auf die Segeleigenschaften auswirkt. Damit habe ich mich letztes Jahr noch nicht beschäftigt. Sollte ich dieses Jahr vielleicht mal machen. 😂
Aber nochmal zur Rigg-Spannung.
Um die Beschläge und um den Mast mache ich mir keine Sorgen, die halten das aus. Ich mache mir auch keine Sorgen um das 8-9mm starke Volllaminat, an welches die Wantenpüttinge und Beschlag für das Vorstag geschraubt sind. Das Einzige was ich nicht beurteilen kann, ist der Aufbau unter dem Mastfuss/ der Mastplatte.
Ich habe mir aber heute nochmal Gedanken dazu gemacht. Vielleicht liege ich damit aber auch falsch.
Die F14 hat ja ein relativ spezielles Rigg. Keine Salinge und der Mast muss sich wegen dem Baum drehen können. Dabei haben die Wantenhänger am Mast kein Drehlager. D.h., jedes Mal wenn ich den Baum bis zu den Wanten fiere (Halb- oder Vorwind) drehen sich die Wantenhänger mit dem Mast mit und bauen einen zusätzlichen Druck auf die Wanten auf.
Durch meine oben gezeigte Einstellung hatte ich letztes Jahr zum Beispiel das Phänomen, dass der Baum/Mast bei sehr leichten Halb- und Vorwindkursen nur halbherzig ins Lee gehen wollten. Die Wanten mit ihrer Spannung haben den Mast praktisch am drehen gehindert.
Auf der anderen Seite, wenn ich das Boot bei 3-4Bft am Wind segle, dann kommt die Lee-Wante bei meiner Einstellung lose. Das heißt für mich eigentlich auch, dass beim segeln ein noch viel größerer Druck auf das Rigg herrscht, wie von mir eingestellt. Von daher ist meine Einstellung eigentlich im grünen Bereich und stellt für den Rumpf keine Gefahr dar.
Einzig bei Leichtwind, da sollte ich die Spannung etwas runter nehmen, damit der Mast sich besser drehen kann. Aber dafür habe ich ja mein Lochblech. 😉
Hier auch nochmal ein Foto von meinem Vorstagbeschlag, wenn die Fock abgeschlagen ist.
Moin Karl,
erstmal Glückwunsch zu deiner neuen First 14.
Ich habe vor einem Jahr eine neue F14 (Baunummer 107) für meinen Sohn gekauft und wir beide haben viel Spass mit dem Boot.
Bzgl. deiner Anfrage - Auch mir ist die Riggspannung ein Dorn im Auge.
Ich konnte mich nicht damit abfinden, dass das Vorstag, nur mit einem Bändsel am Fockroller befestigt wird. Wie soll man da mit einem Knoten, eine richtige Riggspannung hin bekommen?. Und dann wird zusätzlich noch der Softschäkel und die Trapezklemme dort mit angeschlagen.
Mir war das zu viel wooling!
Ich habe mir ein Lochdreieck anfertigen lassen und das Vorstag mit einem Lochblech angeschlagen. Somit habe ich zum Einen das ganze Wooling am Fockroller beseitigt, und zum Anderen kann ich über die Trapezrolle (als Talje), das Vorstag, und letztlich auch die Riggspannung, am Lochblech nach belieben verstellen.
Mit den Werten auf dem 1. Bild sind wir letztes Jahr gesegelt. Meiner Meinung nach, eigentlich noch zu wenig, aber durchaus mehr als mit der Dynema-Leine. Wenn ich bedenke, dass ich meine 7 Meter Kieljolle (Monas) mit Werte um die 40 segle.
Ich beobachte auch ein Nachlassen der Riggspannung, sobald ich das Segel bei stärkeren Wind flacher trimmen muss. Dann bringe ich mehr Mastbiegung rein und dadurch wird der Mast in der Höhe etwas niedriger und die Leewante fängt an zu lose zu kommen.
Viele Grüße
Andy